Aber, lieber Beethoven, was haben Sie denn da wieder gemacht?

Am Sonntag, 19. November um 17 Uhr führt der Raselius-Chor der Regensburger Kantorei in der Dreieinigkeitskirche die C-Dur-Messe von Ludwig van Beethoven auf. Vielen gilt die Messe als eine mustergültige Vertonung des uralten Textes. Das fürstliche Werk, geschrieben im Auftrag von Nikolaus II. von Esterházy, vereint Gefühl und Geist in anspruchsvoller Weise. Einerseits wollte Beethoven, befreit von kindischen Konventionen, ein zwanglos und dennoch zweckdienliches Stück geistlicher Musik schaffen, andererseits die ausgetüftelten Vorbilder berühmter Vorgänger respektieren. Entstanden ist eine Messe, gleichzeitig kraftstrotzend und voll inniger Andacht. "Aber, lieber Beethoven, was haben Sie denn da wieder gemacht?" soll der ratlose Auftraggeber den Komponisten gefragt haben. Mit den pfeilschnellen Wechseln der Emotionen war er wohl überfordert. Im rücksichtslosen Ausloten der Gefühle ist das Werk vor allem eines: menschlich.

Ein Mensch steht auch im Mittelpunkt der Coriolan-Ouvertüre, die der Messe quasi als Vorspiel vorangestellt wird: zornig und selbstzerstörerisch wird der Feldherr Coriolan gezeigt. Einen Ausweg findet er nur im Selbstmord. Der Mensch als Zerstörer. Lernen wir nie dazu?

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