Der Tag des offenen Denkmals am 8. September wird auch in diesem Jahr wieder gleichzeitig mit dem Deutschen Orgeltag begangen.
Kirchenmusikdirektor Roman Emilius spielt an diesem Tag zwei Regensburger Orgeln in zwei Konzerten. Die historische Orgel der Oswaldkirche von 1750 um 15 Uhr und die moderne Jann-Utz-Orgel der Neupfarrkirche um 17 Uhr.
Die beiden Instrumente sind grundverschieden und erfordern ein auf sie abgestimmtes Programm. Ein Stück aber erklingt in beiden Konzerten und bietet so nicht nur einen direkten Vergleich der Orgeln, sondern zeigt auch wie verschieden ein und dasselbe Stück klingen kann. Die Toccata quinta in C-Dur von Georg Muffat, ein festlich-prächtiges Werk des späten 17. Jahrhunderts, beendet das Konzert in St. Oswald und ist gleich anschließend am Beginn des Programmes in der Neupfarrkirche noch einmal zu hören.
Grundverschieden sind jedoch die anderen Stücke. Passend zur Entstehungszeit der Späth-Orgel in der Oswaldkirche erklingt dort Musik des 18. Jahrhunderts, während das Programm in der Neupfarrkirche mehr auf das Motto des Denkmaltages Bezug nimmt: Umbrüche in der Kunst am Beginn des 20. Jahrhunderts. Nostalgisch zurückblickend ist die Fantasie und Toccata des englischen Komponisten Charles Villiers Stanford, während die 1924 entstandene Fantasie von Günther Ramin neue Wege zu gehen versucht, dabei doch auch verspielt und ohne Scheu vor Pathos mächtig auftrumpft. Eine musikalische Gegenwelt zu den klaren Linien der Bauhaus-Architekten. Zwei verschiedene Welten in zwei Konzerten.
Der Eintritt ist jeweils frei.